Die ersten Erntehelferflüge mit Eurowings: Pünktlich zum Ernteauftakt in Deutschland gelandet
Purser Sascha Schade war live an Bord und liefert spannende Eindrücke von den Sonderflügen

Die „Luftbrücke für Landwirte“, die Eurowings gemeinsam mit der Lufthansa Group und deutschen Bauernverbänden zur Unterstützung der Landwirtschaft gestartet hat, ist erfolgreich angelaufen. Bereits eine Woche nach Freischaltung eines neuen Eurowings Portals für Erntehelfer haben Landwirte aus ganz Deutschland hier über 30.000 ihrer Saisonkräfte registriert, die zum Ernten, Pflanzen und Säen dringend auf den Feldern benötigt werden. Seit Aufnahme dieser „Luftbrücke für Landwirte“ Anfang April hat Eurowings auf gut 30 Flügen innerhalb einer Woche mehr als 3.000 Erntehelfer von Rumänien nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Karlsruhe/Baden-Baden, Leipzig, Nürnberg und Frankfurt-Hahn geflogen. In den nächsten Tagen und Wochen sind weitere Sonderflüge geplant, insgesamt mehr als 100. Damit soll Landwirten in einer sehr schwierigen Situation bestmöglich geholfen und die Versorgung mit Obst und Gemüse in Deutschland gesichert werden.
Wir haben zu diesem Anlass mit Eurowings Purser Sascha Schade gesprochen, der einen der ersten Erntehelferflüge von Rumänien nach Düsseldorf begleitet hat.
Wie hat sich Ihr Arbeitsalltag durch die Corona-Krise verändert? Welche Stimmung herrscht unter den Kollegen?
Die Stimmung an Bord ist gut, da wir froh sind zu fliegen. Gleichzeitig ist die Leere der Flugzeuge irgendwie beängstigend. Die Mehrheit der Kollegen ist aber dennoch zuversichtlich. Durch die geringe Auslastung der Flugzeuge ist auch der Service und die Arbeit sehr reduziert. Es ist ungewohnt und auch ein „kurzer“ Flug fühlt sich für uns länger an üblich.
Die Erntehelferflüge sind hier eine sinnvolle und erfreuliche Abwechslung! Genauso die Rückholerflüge, mit denen wir viele Menschen aus dem Ausland nach Deutschland geholt haben.
Wie hat sich ihr Alltag verändert?
Unsere Branche hat es hart getroffen. Etwa 90 Prozent der Flugzeuge stehen am Boden, für jedes Ziel gibt es erhebliche Einreisebeschränkungen und mit jedem Tag länger wächst die Unsicherheit. Während der Arbeit gelten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Desinfektion und die Einhaltung von Sicherheitsabstand. Freunde fragen, „wann kann ich wieder in den Urlaub fliegen“ und ich frage mich „wann habe ich wieder eine Perspektive im Job und kann das tun, was ich liebe – Fliegen“.
Mein gesamter Alltag ist auf den Kopf gestellt und die Krise hat die Struktur genommen.
Sie waren ja einen der wenigen derzeit durchgeführte Flüge beteiligt. Wie unterschied sich der, zu einem für Sie gewohnten Flug?
Die Gäste an Bord verbreiteten eine angenehme Stimmung. Einige von ihnen waren fast euphorisch, da sie endlich zu ihrer alljährlichen Arbeit nach Deutschland einreisen durften. Für viele Familien ist es existenziell, dass z.B. Vater oder Mutter dieser Arbeit nachgehen können, um die Angehörigen zu versorgen. Man hat diese Erleichterung und auch Dankbarkeit gespürt. Viele sind zum allerersten Mal geflogen und waren dadurch begeistert und aufgeregt und uns gegenüber ausgesprochen freundlich.
Welches Feedback haben Sie von den Erntehelfern erhalten, welche Themen wurden während des Fluges besprochen?
Das Feedback der Gäste an Bord war durchweg positiv! Wir haben sie so gut betreut wie derzeit möglich. Die Erntehelfer haben sich sehr bedankt. Viele machten Fotos als Erinnerung an den schönen Flug und sie waren glücklich endlich am Ziel zu sein.
Wir als Kabinencrew haben gemerkt, dass sie trotz aller Begeisterung fürs Fliegen in Gedanken auch immer bei den Familien waren und hoffen dass alle gesund bleiben. Sie erzählten uns, sie seien froh, bei der Ernte in Deutschland unterstützen zu können und damit wichtigen Lebensunterhalt zu verdienen.
Auf was freuen Sie sich, wenn die Krise vorbei ist?
Ich freue mich, nach der Krise wieder einen geregelten Flugplan bzw. Dienstplan zu haben. Vor allem freue ich mich wieder auf Flüge mit sorgenfreien Gästen, denen man mit entsprechendem Service wieder einen schönen Flug bereiten kann. Auch einem normalen und geregelten Alltag blicke ich freudig entgegen, wieder den Job voll auszuführen, den ich liebe. Aktuell fehlt mir das sehr, wie auch die gesamte Struktur – aber ich denke so wird es vielen gehen!